Wasserdesinfektion

Die Wasserdesinfektion hat in der Wasseraufbereitung die Aufgabe, alle wasserlöslichen organischen Verschmutzungsstoffe wie z.B. Harnstoff, Schweiß- und Speichelbestandteile etc., die wegen ihrer Wasserlöslichkeit durch Filtration und Flockung nicht abgeschieden werden, aus dem Wasser zu entfernen.

Sie dient in erster Linie zur raschen Abtötung aller in das Beckenwasser gelangenden Erreger übertragbarer Krankheiten, so dass für die Badenden kein Infektionsrisiko entsteht.

öffentliche Bäder garantieren in Deutschland für hohe Wasserqualität


Die desinfizierende Wirkung der Chlorprodukte im Wasser geht von der freien unterchlorigen Säure HCIO aus, die sich jedoch, in Abhängigkeit vom pH-Wert, in Hypochlorit (CIO-)- und Wasserstoff-(H+)-ionen spaltet (dissoziiert).

Die Abhängigkeit des Desinfektionsvermögens von Chlor im Bezug zum pH-Wert des Schwimmbeckenwassers
pH-Wert Anteil freie
unterchlorige Säure
HCIO (%)
Dissoziierter Anteil an
Abbauprodukten
(CIO- + H+) (%)
Keimtötende Wirkung
9,0 2,9 97,1 drastisch verringert, sehr wenig wirksames Chlor
8,0 23,2 76,8 mangelhaft, sehr wenig wirksames Chlor
7,5 49,0 51,0 ausreichend, wenig wirksames Chlor
7,0 75,2 24,8 gut, idealerweise liegt der pH-Wert des Wassers bei 6,5
6,0 96,8 3,2 sehr gut, idealerweise liegt der pH-Wert des Wassers bei 6,5

Fazit:
Die Keimtötungsgeschwindigkeit des Chlores und der chlorabspaltenden Präparate sinkt mit zunehmendem pH-Wert des Schwimmbeckenwassers dramatisch ab. Deshalb ist eine kontinuierliche pH-Wert-Messung und Regulierung (und Dokumentation) für den verantwortungsvollen Betrieb eines Schwimmbeckens unerlässlich!

Für die Wirksamkeit der Desinfektion ist eine Keimtötung (Pseudomonas aeruginosa) von 4 Zehnerpotenzen innerhalb 30 Sekunden zugrunde gelegt (entspricht 99,9%).

Die Keimtötungsgeschwindigkeit kann über die Messung des Redoxpotentials erfasst werden.

Bei einwandfreier Wasserbeschaffenheit genügen schon 0,2 mg/l freies Chlor, um ein für die oben beschriebene Keimtötungsgeschwindigkeit erforderliches Redoxpotential von 700 mV aufrecht zu erhalten.
Gemessen wird das Redoxpotential zwischen einer Bezugselektrode (Kalomel oder Silber) und einer Platin- oder Goldelektrode, die an einer geeigneten Stelle in das Wasser getaucht wird.

Die Messung des Redoxpotentials ist nicht ganz unproblematisch (die Elektroden sind schmutzempfindlich und müssen regelmäßig gereinigt und kalibriert werden) und kann daher weder die Messung des Gehaltes an Desinfektionsmitteln ersetzen noch zur allgemeinen Steuerung der Desinfektionsmitteldosierung herangezogen werden.

Gemäß DIN-Norm 19 643 gehört die kontinuierliche Messung des Redoxpotentials zu den Pflichten des Schwimmbadbetreibers.

Unsere Wasserdesinfektionsmittel